Die richtige medizinische Ausrüstung finden!

Was ist ein Endoskop?

10 August 2021

Paul Carr

Das Wort „Endoskopie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie „Hineinsehen“. Ein Endoskop ist ein Gerät, mit dem man schwer zugängliche Hohlräume untersuchen kann. Verwendung finden Endoskope heutzutage vor allem in der Medizin und in der Technik, wie beispielsweise dem Flugzeugbau.
In der medizinischen Endoskopie werden heutzutage nicht nur Diagnosen gestellt; es können auch minimal-invasive chirurgische Eingriffe vorgenommen werden.
Die Basiskomponenten eines Endoskops sind ein Lichtleiter, eine Lichtquelle und ein Bildleiter.

Wer hat es erfunden?

Erfunden wurde das erste Endoskop-artige Instrument schon 1805 vom Italiener Philip Bozzini.
Es handelte sich dabei um ein röhrenartiges Konstrukt. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde das erste flexible Endoskop entwickelt.
In den Anfängen der Endoskopie wurde das zu beobachtende Gebiet mithilfe von Spiegeln erhellt. Obwohl sich die Geräte dank der Technik deutlich weiterentwickelt haben, spricht man im Volksmund noch häufig von der Magen- oder Darm- „Spiegelung“.
Im Jahr 1957 wurde das erste Videoendoskop erfunden, es folgte ein Jahr später das erste Glasfaserendoskop.
Licht und Bild werden bei medizinischen Endoskopen meistens unter Zuhilfenahme von Glasfaserkabeln übertragen. Seltener wird auch auf LED-Technik zurückgegriffen.

Was unterscheidet medizinische Endoskope von anderen?

Medizinische Endoskope müssen neben der bildgebenden Funktion außerdem noch andere Voraussetzungen erfüllen.
Da die Wände der zu untersuchenden Hohlorgane oft zum Kollabieren neigen, und so die Sicht erschweren, oder die Diagnose unmöglich machen, muss ein medizinisches Endoskop mit einer Gaspumpe oder einem Luftinsufflator ausgestattet sein. Beim „Aufpumpen“ des Bauchraums wird anstelle von einfacher Luft Co2-Gas verwendet, um das mögliche Risiko einer Luftembolie zu vermeiden.
Des Weiteren wird durch die Verwendung eines Irrigators die Möglichkeit zur Spülung des Untersuchungsgebiets gewährleistet. Diese Aufgabe übernimmt oft eine Infusionsflasche oder eine Spritze, die mit Kochsalzlösung gefüllt ist.
Zwingend erforderlich ist auch eine Absaugpumpe, da die Sicht innerhalb des Körpers oft von unerwünschten Flüssigkeiten wie Schleim gestört ist.
Ist ein chirurgischer Eingriff geplant, so muss das Endoskop außerdem mit Instrumenten ausgestattet sein, die durch den Arbeitskanal eingebracht werden. Hierzu gehören unter anderem Schneid- oder Greifwerkzeuge, mit denen Gewebeproben entnommen werden können.

Vom Rohr zur Pille

Als auf dem elften Weltkongress für Gastroenterologie im Jahr 1998 von der israelischen Firma Given Imaging die sogenannte „PillCam“ vorgestellt wurde, war es eine Revolution für die medizinische Diagnostik. Hierbei handelte es sich um eine Miniaturkamera in Kapselform, nicht größer als eine Vitaminpille.
Sie erlaubt eine Untersuchung des Dünndarms, die durch seinen kleinen Durchmesser mit herkömmlichen Endoskopen nicht zugänglich war. Die Untersuchung erfolgt, ohne dass der Patient betäubt oder sediert werden muss, indem er die schluckbare Kamera einnimmt wie ein gewöhnliches Medikament in Tablettenform.

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